Orchesterkonzert
Sonntag, 12. November 2017
19.30 Uhr, Bürgerhaus Telgte
Kammerorchester Sinfonietta Köln
Liv Migdal - Violine
Dirigent: Cornelius Frowein
Publikumswunsch
Vorverkauf: 14,00 €
Abendkasse: 16,00 € / 12,00 €
Studenten/Auszubildende: 5,00 €
Eintritt für Schüler in Begleitung Erwachsener frei
Programm:
Antonio Vivaldi: „Die vier Jahreszeiten“ - neu gehört
Kaum ein Werk der klassischen Musik ist so bekannt und vielgehört wie „Die vier Jahreszeiten“ von Antonio Vivaldi. Selbstverständlich weiß jeder Kenner, dass Vivaldi in diesem Werk den jeweiligen Jahreszeiten typische Szenen mit Tönen dargestellt hat. Doch wie ist ihm das gelungen? Keine noch so gut geschriebene Werkeinführung kann diese Frage so beantworten, dass der Zuhörer im Konzert die Jahreszeiten tatsächlich in allen Einzelheiten miterlebt.
Cornelius Frowein nimmt sein Publikum mit auf einen multimedialen Besuch in der Werkstatt des genialen venezianischen Komponisten. Klangbeispiele, Blicke in die Partitur, Erläuterungen zur typischen Klangsprache des Barock und nicht zuletzt einige Anekdoten um die Entstehung des Werks machen die Zuhörer so vertraut mit zahlreichen Details dieser Musik, dass beim anschließenden Erklingen der Concerti das Publikum die gesamte Szenerie der jeweiligen Jahreszeit nicht nur wiedererkennen, sondern auf eine vielleicht ganz neue, in jedem Falle aber sehr intensive Weise miterleben kann.
Den Part der Solo-Violine übernimmt Liv Migdal begleitet vom Kammerorchester „Sinfonietta Köln“. Beide standen bereits mehrmals in Telgte auf der Bühne und wurden auf besonderen Wunsch des Publikums nun erneut ins Bürgerhaus eingeladen.
Liv Migdal gilt als eine der herausragenden Geigerinnen der jungen Generation. Schon mit drei Jahren entdeckte sie die Liebe zu ihrem Instrument. Als Elfjährige begann sie ihr Studium bei Christiane Hutcap an der Hochschule für Musik und Theater in Rostock, das sie im Diplom mit Auszeichnung abschloss. Ihre musikalische Ausbildung setzte sie in der Meisterklasse von Igor Ozim am Mozarteum in Salzburg fort. Weitere künstlerische Impulse erhielt sie in Meisterkursen u. a. bei Thomas Brandis, Donald Weilerstein und Mauricio Fuks.
Inzwischen konzertiert die vielfach bei internationalen Wettbewerben ausgezeichnete Musikerin, Stipendiatin vieler renommierter Stiftungen, regelmäßig als Solistin mit namhaften Orchestern sowie bei internationalen Festivals. So spielte sie in den bedeutendsten Konzertsälen, wie z. B. der Laeiszhalle/Elbphilharmonie Hamburg, der Bremer Glocke, der Liederhalle Stuttgart, dem Münchner Herkulessaal, der Beethovenhalle Bonn und dem Konzerthaus Berlin. Konzertreisen führten die junge Geigerin in viele Länder Europas, nach Israel und Asien, wo sie mit renommierten Dirigenten und Orchestern zusammenarbeitete. Ihrem umjubelten Debüt-Konzert bei der diesjährigen Salzburger Mozart-Festwoche als Solistin in Arvo Pärts Tabula rasa unter Cornelius Meister ging ihr begeistert aufgenommener Auftritt mit Vivaldis und Piazzollas Jahreszeiten im Dortmunder Konzerthaus voraus.
Zu ihren Engagements für 2014 und 2015 gehören Konzerte mit einer Reihe Philharmonischer Orchester und Kammerorchester, Violinabende und Festivalauftritte in Deutschland, Österreich, Finnland, Schweden, Israel und Korea sowie weitere CD-Einspielungen. Im Frühjahr 2014 erschien Liv Migdals von der Fachpresse hoch gelobte Debüt-CD mit Sonaten von Beethoven, Debussy und Strauss. Sie wurde kürzlich mit dem internationalen SUPERSONIC Award ausgezeichnet. Eine weitere CD ist Ende 2014 beim Label Naxos erschienen.
Das Kammerorchester „Sinfonietta Köln“, gegründet 1984, gehört heute zu den profiliertesten Ensembles seiner Art. Insbesondere mit Interpretationen der Musik Mozarts und seiner Zeitgenossen beschreitet die Sinfonietta Köln einen von der Kritik viel beachteten Weg. Ein Interpretationsansatz, der die noch immer viel zu wenig bekannte musikalische Ästhetik der Zeit in den Vordergrund rückt, sowie die Umsetzung historischer Spielweisen auf modernes Instrumentarium führen zu einer Synthese aus dem traditionellen Klangbild und der Wiedergabe auf Originalinstrumenten.
Gleichwohl vermeidet das Ensemble jede Einseitigkeit. Zum Repertoire gehören die großen Werke der Romantik ebenso wie Musik des 20. Jahrhunderts. Die Sinfonietta Köln erteilte mehrfach Kompositionsaufträge und bringt immer wieder Werke zur Uraufführung. Das Orchester ist regelmäßig zu Gast bei namhaften Festivals – darunter Schwetzinger Festspiele, Mozartfest Würzburg, Augsburger Mozartsommer, Flandern Festival, Ostbelgien Festival, Stagione Estiva Parma. Zahlreiche Auslandsgastspiele führten das Ensemble unter anderem nach Rom, Neapel, Monte Carlo, Moskau, Shanghai und Hangzhou. Es liegen zahlreiche CD- und Rundfunkaufnahmen vor.
Cornelius Frowein, 1957 in Frankfurt/Main geboren, studierte zunächst Klavier bei Günter Ludwig und Kammermusik bei Mitgliedern des Amadeus Quartetts an der Musikhochschule Köln. Es folgten weitere Studien auf den Gebieten Dirigieren, Liedbegleitung, Cembalo sowie Musikwissenschaft und Philosophie.
Während der ersten Jahre seiner Konzerttätigkeit konzentrierte sich Cornelius Frowein zunächst ganz auf das Klavier, später auch Cembalo, gastierte in zahlreichen deutschen Städten, in Österreich, Italien, Slowenien, England, spielte Aufnahmen für deutsche, italienische und slowenische Rundfunksender ein und wirkte bei CD-Produktionen mit. Seit Beginn der 90er Jahre rückte jedoch mehr und mehr das Dirigieren in den Mittelpunkt der künstlerischen Arbeit, wobei die Interpretation von Musik des 18. Jahrhunderts – insbesondere Mozart und seine Zeitgenossen – eine zentrale Rolle spielt. Ausgehend von intensiven Studien der Ästhetik und Aufführungspraxis dieser Musik, entwickelte Frowein gemeinsam mit den Musikern der Sinfonietta Köln einen Interpretationsansatz für modernes Instrumentarium, der als eine Synthese aus dem traditionellen Klangbild und dem der Wiedergabe auf Originalinstrumenten angesehen werden kann.
"Barock muss fetzen"
Link zur Rezension des Konzerts in den Westfälischen Nachrichten
Dieses Konzert wird unterstützt durch die Gesellschaft zur Förderung der Westfälischen Kulturarbeit (GWK) in Münster.