Kammerkonzert
Sonntag, 9. Februar 2025
19.30 Uhr, Bürgerhaus Telgte
Bassfeld 9 / 48291 Telgte
Alexandra Forstner - Flöte
Fabian Sahm - Oboe
Lisa Wegmann - Klarinette
Tobias Reikow - Fagott
Noah Plum - Horn

Das Kammerkonzert des Ensemble Quinton begeisterte das Publikum. Foto: Axel Engels
Westfälische Nachrichten vom 11.02.2025
von Axel Engels
Spannungsbogen fesselt bis zur letzten Note
Ensemble Quinton gastiert im Bürgerhaus
Telgte. Das Kammerkonzert des Ensemble Quinton im Bürgerhaus erwies sich als ein herausragendes musikalisches Ereignis, das die Finesse und Ausdrucksstärke dieses jungen, aber bereits hochdekorierten Bläserquintetts eindrucksvoll unter Beweis stellte. Unter dem Motto „Soirée française“ entfaltete das Ensemble ein Programm, das die klanglichen Facetten der französischen Bläsermusik in ihrer ganzen Eleganz und Vielschichtigkeit erlebbar machte.
Bereits mit der Eröffnung durch Maurice Ravels „Le Tombeau de Couperin“ stellte das Ensemble seine klangliche Homogenität und interpretatorische Sensibilität unter Beweis. Die subtile Balance zwischen den Instrumenten, die Leichtigkeit der Phrasierung sowie das feine Gespür für Ravels impressionistische Farbigkeit prägten die Darbietung. Besonders beeindruckte, wie die einzelnen Stimmen miteinander verwoben wurden, ohne dass die Transparenz des Satzes verloren ging.
Ebenso überzeugten die präzise artikulierte Klarinette von José Serrano Campos, das nuancierte Fagottspiel von Tobias Reikow und das klanglich tragende Horn von Simon Mayer. Das Ensemble spielte mit einer faszinierenden Mischung aus technischer Brillanz und musikalischer Spielfreude, die das Publikum sichtlich begeisterte. Besonders hervorzuheben war die Art und Weise, wie die einzelnen Stimmen in einen lebendigen musikalischen Dialog traten, ohne einander zu überlagern.
Nach der Pause folgten Jacques Iberts „Trois Pièces brèves“, eine Sammlung dreier kurzer Sätze, die Iberts meisterhaften Umgang mit Klangfarben eindrucksvoll unter Beweis stellt. Hier zeigte das Ensemble Quinton erneut seine Vielseitigkeit und sein Gespür für stilistische Differenzierung.
Den Höhepunkt des Abends bildete Paul Taffanels Bläserquintett op. 3. Das 1878 entstandene Werk steht ganz in der Tradition der französischen Kammermusik und vereint melodische Eleganz mit virtuoser Leichtigkeit. Hier konnte das Ensemble Quinton seine Stärken besonders eindrucksvoll zur Geltung bringen. Besonders hervorzuheben war das harmonische Zusammenspiel der Stimmen, das in jeder Phrase eine organische Einheit entstehen ließ. Die Klarheit der Artikulation, die feinsinnige Dynamikgestaltung und das differenzierte Spiel im Zusammenspiel aller fünf Musiker sorgten für einen packenden Abschluss des offiziellen Programms.
Auch die Interpretation des zweiten Satzes, der durch seine elegischen Melodien besticht, gelang mit betörender Schönheit. Das Horn sorgte für klangliche Tiefe, während die Oboe mit ausdrucksstarkem Legato spielte. Der finale Satz zeichnete sich durch sein schwungvolles Tempo und seine brillanten Verzierungen aus, die mit präziser Leichtigkeit gemeistert wurden.
Das Ensemble Quinton bewies an diesem Abend eindrucksvoll, warum es zu den vielversprechendsten jungen Bläserquintetten Deutschlands gehört. Die Dramaturgie des Programms war klug durchdacht, sodass ein Spannungsbogen entstand, der das Publikum von der ersten bis zur letzten Note fesselte.