Konzert-Rezension: Sinfonietta Köln & Hok-Chun Chung (Klavier)

Westfälische Nachrichten vom 23.04.2024

von Axel Engels

Telgte. Zum Abschluss der Konzertsaison 2023/24 hatte der Kultur-Freundeskreis Telgte zu einem ganz besonderen Orchesterkonzert in das Bürgerhaus eingeladen. Unter der Leitung des versierten Dirigenten Cornelius Frowein entführte das renommierte Kammerorchester Sinfonietta Köln sein Publikum auf eine klangvolle Reise durch die Epochen der Musikgeschichte.

Dieses Orchester hat bereits mehrmals in Telgte sehr erfolgreich konzertiert und so war die Resonanz bei den Musikliebhabern dementsprechend groß. Charmant führte Cornelius Frowein in die jeweiligen Werke ein, sodass man auch den musikgeschichtlichen Bezug bestens nachvollziehen konnte.

Der Abend begann mit Franz Schuberts charmanten „Fünf Deutschen Tänzen“, D 90, die mit ihren lebendigen Melodien und beschwingten Rhythmen die Zuhörer in eine Welt der Eleganz und Leichtigkeit entführten. Unter der einfühlsamen Leitung von Cornelius Frowein entfalteten die Musiker des Sinfonieorchesters eine zauberhafte Atmosphäre, man war angetan von solch bis ins kleinste Detail stimmigen Interpretation.

Der Höhepunkt des Abends war zweifellos das brillante „Klavierkonzert C-Dur KV 415“ von Wolfgang Amadeus Mozart. Als Solisten erlebte man den international konzertierenden Pianisten Hok-Chun Chung, der mit seiner kultivierten Spielweise sich als reifer Künstler zeigte. Er verzauberte das Publikum mit seiner technischen Brillanz und seinem tiefen musikalischen Verständnis.

Hok-Chun Chungs Interpretation des mozart'schen Meisterwerks war von einer außergewöhnlichen Klarheit und musikalischen Intensität geprägt, die die Zuhörer in ihren Bann zog. Mit wohl differenziertem Spiel konnte er die lyrischen Melodien des langsamen Satzes ausspielen und Eleganz und Leichtigkeit zeigte sich im Rondo.

Nach der Pause präsentierte das Ensemble eine faszinierende Neuinterpretation von Manuel de Fallas „Sieben populären Liedern“, die von Cornelius Frowein für Streichorchester arrangiert wurden. Diese Bearbeitung verlieh den traditionellen spanischen Melodien eine neue, tiefgründige Dimension und zeigte die Vielseitigkeit und das kreative Können des Ensembles.

Den krönenden Abschluss bildete Joaquin Turinas „Rapsodia sinfonica“ für Klavier und Streichorchester, ein Werk von selten gehörter Schönheit und Komplexität. Unter der einfühlsamen Leitung von Cornelius Frowein und der meisterhaften Darbietung von Hok-Chun Chung entfaltete sich die kraftvolle Dynamik und poetische Schönheit dieses Stücks in voller Pracht.

Das Kammerorchester Sinfonietta Köln erwies sich einmal mehr als ein Ensemble von herausragender Qualität und musikalischer Sensibilität. Unter der Leitung von Cornelius Frowein gelingt es dem Orchester, mit modernen Interpretationsansätzen die Werke in ein ganz lebendiges Gewand zu kleiden. Die unvergleichliche Schönheit und Ausdruckskraft der Musik, kombiniert mit der meisterlichen Darbietung von Sinfonietta Köln und Hok-Chun Chung, machten diesen Abend zu einem Erlebnis für alle Besucher.