Konzert-Rezension: Duo Farkas - Kühne

Kammerkonzert

Sonntag, 2. November 2014

19.30 Uhr, Bürgerhaus Telgte

 

Anita Farkas – Flöte

Jasmin-Isabel Kühne – Harfe

Der Kammermusikabend im Bürgerhaus mit der Querflötistin Anita Farkas und der Harfenistin Jasmin Isabel Kühne bot den Zuhörern Klänge vom Feinsten.


Westfälische Nachrichten vom 04.11.2014

von Axel Engels

Eleganz und Grazie der Musik genossen

Kammermusikabend mit der Querflötistin Anita Farkas und der Harfenistin Jasmin Isabel Kühne

Telgte. Wenn der hebräische König David mit dem griechischen Pan zum Konzert einladen, verspricht dies, ein Musikerlebnis zu werden. Anders kann man den Kammermusikabend im Bürgerhaus mit der Querflötistin Anita Farkas und der Harfenistin Jasmin Isabel Kühne wohl nicht beschreiben. Etwas so faszinierendes erleben Musikliebhaber nicht alle Tage. Die beiden Musikerinnen gehören zu den Spitzenvertreterinnen ihrer Instrumente.

 

Für ihr Konzert in Telgte hatten sie mit “Originelles und Originales” ein facettenreiches Programm zusammengestellt, das zu jeder Zeit zum Träumen und Genießen einlud. Die Harmonie zwischen den beiden Künstlerinnen zeigte sich sofort bei der “Humoreske G-Dur op. 101” aus der Feder von Antonin Dvorak. Kleinste dynamische Differenzierungen und Klangveränderungen wurden in einem innigen Dialog gemeinsam umgesetzt, man genoss die Eleganz und Grazie dieser exquisiten Musizierkunst.

 

Bei dem “Danse lente” des belgischen Komponisten Joseph Jongen wiederum konnten die Zuhörer den klangmalerischen Ansatz jederzeit spüren, hier schenkten Anita Farkas mit ihrem warm timbrierten Ton und Jasmin Isabel Kühne mit ihren filigranen Begleitfiguren dem Publikum inspirierende Momente.

 

Französisches Esprit zeigten sie bei der “Fantasie A-Dur op. 124” von Camille Saint Säens, die eigentlich für Violine und Harfe geschrieben in dieser Instrumentenkombination sogar noch glanzvoller und farbenreicher erschien.

 

Dass Jasmin Isabel Kühne aber auch solistisch jederzeit für Aufsehen sorgen kann, zeigte sie bei den virtuosen “Variationen über ein Thema von Paganini für Harfe solo” von Mikhail Mchedelov. Dieses auch in der von Williams arrangierten Form für vier Harfen bekannte Werk schien wie für Jasmin Isabel Kühne geschrieben. Sie setzte ihre ganze Spielkunst in den Dienste der reinen musikalischen Umsetzung, verlieh so jedem Teil ein ganz eigenes Gewand. Die kultivierte und innige Spielweise täuschte fast über die enormen spieltechnischen Schwierigkeiten dieses Werkes hinweg, und erschien bei dieser Künstlerin leicht und perlend.

 

Für zauberhafte Stimmungsbilder sorgte das Duo danach bei der “Sonate op. 15, La Flute de Pan” von Jules Mouquet. Wie eine dreiteilige Erzählung verfolgte man die Musik, ließ sich in die Welt der Mythologie entführen und konnte Raum und Zeit vergessen.

 

Dass aber auch Anita Farkas ihr Instrument meisterhaft beherrscht, zeigte sie in dem “Capricce für Flöte solo Nr. 24” von Niccolo Paganini. Dieses Bravourstück jedes Violinisten spielte sie mit einer großen Leichtigkeit. Aufgrund von so viel technischer Finesse konnte sie ihrer Spielfreude freien Lauf lassen. Argentinische Leidenschaft versprühte danach die “Etüde Nr.2” von Astor Piazzola, wobei die gefühlsmäßige Intensität jeden im Publikum mitriss.

 

Für das Finale hatte sich das Dup mit der “Fantasie brillante sur Carmen für Flöte und Harfe” von Francois Borne ein besonderes musikalisches Präsent aufgehoben. Hier konnte man in den bekannten Melodien schwelgen und sich ganz im Strom der in Musik gesetzten Leidenschaft treiben lassen.