Konzert-Rezension: Kinderkonzert Flautando Köln

Kinderkonzert

Sonntag, 15. Dezember 2013

15.30 Uhr, Bürgerhaus Telgte

 

Katharina Hess - Blockflöte

Susanne Hochscheid - Blockflöte

Ursula Thelen - Blockflöte und Gesang

Kerstin de Witt - Blockflöte

Die Kölner Gruppe "Flautando" nahm die kleinen und großen Besucher des Konzerts im Bürgerhaus mit ihren Flöten mit zu einer Reise durch die Geschichte der Musik.


Westfälische Nachrichten vom 16.12.2013

von Axel Engels

Fasziniert von den Flötentönen

Kinderkonzert des Kultur-Freundeskreises im Bürgerhaus

Telgte. Blockflöten sind cool: Zumindest wenn sie von so tollen Frauen gespielt werden wie Katharina Hess, Susanne Hochscheid, Ursula Thelen und Kerstin de Witt. Als Ensemble "Flautando Köln" erobern sie die internationalen Konzertpodien. Gestern lagen ihnen die Herzen der kleinen und großen Musikliebhaber beim Kinderkonzert des Kultur-Freundeskreises zu Füßen.

 

Raum und Zeit konnte man vergessen, wenn man wie "Julius" seine Flötenstunde verpasste und stattdessen im Mittelalter landete. Dort traf er auf drei bunt gekleidete Spielleute, die mit Weisen des Florentiner Komponisten Heinrich Isaak mediterranes Flair im Bürgerhaus verbreiteten. Spieltechnisch brillant konnte das Quartett überzeugen, stimmte alles bis ins kleinste Detail. Aber Kinder wollen begeistert werden, und so war die Begegnung mit Johann Sebastian Bach natürlich Prüfstein für den Erfolg des Konzertes. Den Spielfluss seiner Orgelfuge und die einzelnen Themeneinsätze konnten die Kinder ganz klar erkennen, waren fasziniert von diesem barocken Miteinander. Aber "Flautando Köln" hielt es nicht in europäischen Welten. Bis ins ferne Japan mit dem "Idyll I" von Ayohei Hirose ging die Reise, fühlte man sich meditativ in eines der einsamen Klöster versetzt. Klangmalerisch spiegelte sich hier die innere Harmonie der Mönche in poetischen Melodien. Neben der Vielfalt der Blockflöten, über 30 Instrumente - von der kleinen Piccolo-Flöte bis zum zwei Meter langen Kontrabass-Ungetüm waren auf dem Bühnenboden verteilt -, erlebten die Kinder die verschiedenen Epochen der Musik in spielerischer Umsetzung. Mit dem "Jogger" von Dick Koomann ging es ganz lebendig zur anfangs verpassten Flötenstunde. Wie bei jedem Märchen ging auch hier alles gut aus. Bei Frau Prof. Dr. Dr. Ich-Pfeif-Dir-Was gab es zum krönenden Abschluss noch ein Vogel-Rate-Spiel aus der "Ornithologischen Fragestunde" von Ferdinand Bruckmann. Vom Huhn bis zur Nachtigall reichte das Federvieh-Vergnügen der Kinder, waren auch die Erwachsenen rundum begeistert.

 

Ein so niveauvoll unterhaltsames Kinderkonzert erlebt man nur selten, da hätte man den sympathischen Musikerinnen eine größere Resonanz gewünscht.