Konzert-Rezension: Duo imPuls

Kammerkonzert

Sonntag, 9. Dezember 2007

19.30 Uhr, Bürgerhaus Telgte

 

Barbara Rieder - Klavier

Sebastian Bartmann - Klavier

Barbara Rieder und Sebastian Bartmann spielten am Sonntagabend Klaviermusik für vier Hände.


Westfälische Nachrichten vom 11.12.2007

von Dr. Johannes Hasenkamp

Musikalische Einheit

Kammerkonzert mit Gedenken an Rudolf Kappmeyer

Telgte. Das Konzert des Kultur-Freundeskreises am Sonntagabend wurde unversehens zu einer Gedenkveranstaltung für Rudolf Kappmeyer, den geradezu besessenen Musikfreund, der am vergangenen Freitag gestorben war. Seine Tatkraft, seine unermüdliche Suche vor allem nach jungen begabten Musikern und seine glückliche Hand darin haben nicht nur den Telgtern, sondern auch vielen Musikfreunden von außerhalb eine Fülle von schönen Musikerlebnissen vermittelt.

 

Ein schon vorher erfolgter Programmwechsel führte auch inhaltlich zu einem Gedenkkonzert. Zwischen zwei lebensbejahenden, frohen Stücken standen zwei ernste, sich mit Tod und Erinnerung, doch auch mit Zuversicht und Überwindung befassende Werke: Mozarts späte Sonate in C, KV 521, und Georges Bizets "Jeux d' enfants", op. 22 umgaben die Zehn Variationen op. 23 von Brahms über ein Thema des fünf Jahre zuvor gestorbenen Robert Schumann und den Allegrosatz "Lebensstürme" von Franz Schubert. Die Darstellung dieser vier Stücke zu vier Händen oblag Barbara Rieder und Sebastian Bartmann. Welch beglückende musikalische Einheit sie bildeten, wurde bei Mozarts Sonate geradezu sinnfällig. So vermittelten sie virtuos Lebens- und Spielfreude, die zugleich einen gewissen Hintergrund hat.

 

Denkbar anders schon durch den Beginn in tiefen Lagen folgten Brahms' Variationen für Clara Schumann. Sebastian Bartmann, der kleine Einführungen zu den Stücken gab, hatte schon darauf hingewiesen, dass das Thema in den Variationen schwer zu verfolgen sei. Dem Hörer vermittelt wurde vor allem die Stimmung von Trauer und Abschied, doch auch von wiederholtem Aufbegehren.

 

Auch Schubert sinnt über Vorahnung und Tod nach. Die harten Anfangsakkorde werden immer wiederholt, doch setzen sich auch zauberhafte lyrische Episoden durch. Sie zu einer Einheit zu binden, in der beide Gefühle zu ihrem Recht kamen, gelang dem Duo wie selbstverständlich.

 

Bizets einziges großes Klavierwerk, die "Jeux d'enfants", bot Barbara Rieder und Sebastian Bartmann Gelegenheit, unbeschwert und humorvoll Kindheitserinnerungen zu wecken. Der klavieristische Höhepunkt kam indessen in den Zugaben, mit denen das Duo des 100. Todestages von Edvard Grieg gedachte. Nach großem Beifall für den Norwegischen Tanz Nr. 2 aus Opus 345 ließen sich Barbara Rieder und Sebastian Bartmann nicht lange bitten, auch den Tanz Nr. 1 zu spielen. In diesem Tanz verlangt der Komponist alle denkbaren pianistischen Künste für zwei überwältigend fu