Wildes Holz

Programm nach Ansage

"Wildes Holz" - hier geht es nicht etwa um Wildwuchs im Treibhaus, sondern um das musikalische Selbstverständnis eines jungen Ensembles aus dem Ruhrpott.

"Freiheit für die Blockflöte" schreit es einem von ihrem CD-Einband entgegen. Also raus aus dem Kinderzimmer, weg vom Spezialisteninstrument und hin zur Stimmungskanone. Bei Wildes Holz darf die Blockflöte, wovon sie sonst nur träumt: swingen, jazzen, bluesen und auch rocken, und das nicht zu knapp. Diese Rebellion ist gutartig. Sie geht weder unartig über die Bühne, noch braucht sie sich die Ohren lang ziehen zu lassen.

Es funktioniert folgendermaßen: Das altehrwürdige Repertoire wird gegen süffige Standards aus den Clubs eingetauscht. Da tanzen Pipi Langstrumpf, Captain Future, Charlie Parker, Stevie Wonder und andere Ohrwürmer einträchtig Hand in Hand auf dem Tresen. Gezapft wird reichlich gute Laune - experimentelle Miesmacher dürfen draußen bleiben. Das Ensemble ist rhythmisch auf Zack, spielt druckvoll von der Leber weg mit hinreißendem Drive. Man möchte sie in einer Zeitmaschine am liebsten in die Zeit der Evergreens zurückschicken, die Geschichte nochmals neu aufzumischen. Dann wäre die Blockflöte heute vielleicht ein ganz normales "anerkanntes" Jazzinstrument.

Das Trio traktiert seine Instrumente nach allen Regeln des Genres bis zum emotionalen Anschlag. Wildes Holz ist ein Synonym für beste Livemusik, für eingefangene gute Laune und rotzige Spielfreude.

"Trio beeindruckte durch umwerfende Spielfreude"

Link zur Rezension des Konzerts in den Westfälischen Nachrichten